London - Nach dem wärmsten Sommer hat Europa in diesem Jahr auch den wärmsten je gemessenen Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus mit. Demnach lagen die Temperaturen im Mittel beinahe zwei Grad über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020. Im Westen des Kontinents wurden Tagesrekorde erreicht. Auf nationaler Ebene wurde in Österreich, der Schweiz und Frankreich bisher kein so warmer Oktober gemessen, das galt auch für große Teilen Italiens und Spaniens.

Auch außerhalb Europas war der Oktober 2022 überdurchschnittlich warm, so wurden Rekordtemperaturen in Kanada gemessen. Auch in Grönland und Sibirien war es ungewöhnlich mild. Kälter als im Mittel war es hingegen in Australien, im äußersten Osten Russlands und in Teilen der Antarktis.

Die Ausdehnung des arktischen Meereises betrug neun Prozent unter Durchschnitt, war aber noch immer deutlich größer als im Jahr des Negativrekords von 2020. Die Meereisdecke in der Antarktis war mit 4 Prozent unter Durchschnitt so klein wie nur in vier anderen Jahren zuvor.

"Wir brauchen ambitionierte Klima-Maßnahmen bei der COP27"

Angesichts der Werte forderte Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess entschiedenes Handeln bei der UN-Klimakonferenz COP27, die derzeit in Ägypten stattfindet. "Die schweren Folgen des Klimawandels sind sehr sichtbar heute und wir brauchen ambitionierte Klima-Maßnahmen bei der COP27, um eine Verringerung der Ausstöße sicherzustellen, damit die Temperaturen nahe am Ziel des Pariser Abkommens von 1,5 Grad stabilisiert werden können", so Burgess der Mitteilung zufolge.

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen. Monatlich werden mit Hilfe von Computeranalysen Daten zu Temperaturen, der Meereisdecke und anderen Aspekten veröffentlicht.

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Grafik-Karte Nr. 104603, Hochformat 110 x 125 mm, "Prognose der Zunahme gefährlicher Hitzewellen für die Jahre 2050 und 2100"; Grafik: A. Brühl/B. Bolte; Redaktion: B. Schaller

Studie prognostiziert deutliche Zunahme der Hitzebelastung

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